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04.02.2015

Pritschenträger Wolfgang Bosbach: „Nicht vor den Extremisten einknicken!“

Einen glanzvollen Höhepunkt der Karnevalssession 2015 erlebten am Sonnabend rund 450 Gäste der Prinzengarde Blau-Weiss im Maritim Hotel: Im Rahmen der Gala-Nacht in Blau und Weiss präsentierte die Leibgarde der Prinzessin Venetia einen perfekt gemixten Ballcocktail, der nicht nur Anhänger des Lackschuhkarnevals begeisterte. Herausragender Programmpunkt war die Verleihung der Goldenen Pritsche an den CDU-Politiker und Vorsitzenden des Bundesinnenausschusses Wolfgang Bosbach.

Eingestimmt auf den neuen Pritschenträger wurden die Ballgäste von Engelbert Oxenfort. In einer exzellenten Laudatio zeichnete der Ehrenpräsident der Prinzengarde Blau-Weiss nicht nur den beruflichen Werdegang des gebürtigen Bergisch Gladbachers, sondern skizzierte auch dessen große karnevalistische Ambitionen, die ihn schon in jungen Jahren in die Bütt geführt hatten. Dass der prominente und hochgeschätzte Bundespolitiker einst als Einzelhandelskaufmann in einem Supermarkt gearbeitete hatte, verschwieg Oxenfort ebenso wenig wie die Tatsache, dass Bosbach zwei Schwiegersöhne mit Migrationshintergrund hat. Der Ehrenpräsident würdigte aber auch Bosbachs Umgang mit seiner Krebserkrankung und ließ keinen Zweifel daran, dass das „Herz sein stärkster Muskel“ sei. Ausführlich widmete sich Oxenfort auch dem passionierten Karnevalisten Wolfgang Bosbach, und bescheinigte ihm am Ende der mit lang anhaltendem Beifall bedachten Rede „ein großartiger Mensch mit Herz, Witz und Verstand“ zu sein.

Im Beisein aller anwesenden Politiker, Prinzen und Venetien nahm Blau-Weiss- Präsident Michael Schweers anschließend auf der Bühne die Verleihung der Goldenen Pritsche vor. Dann ergriff Wolfgang Bosbach das Mikrophon und mit jedem Satz machte er deutlich, dass er zu Recht ein Meister der freien Rede, des Humors und der klaren Worte ist. Er habe, sagte der 62jährige, sich von ganzem Herzen über diese hohe Auszeichnung gefreut, weil sie „in erster Linie dem Menschen und Karnevalisten“ galt. Bosbach dankte auch Engelbert Oxenfort für die „mit viel Liebe geschriebene Laudatio“ und betonte augenzwinkernd, dass auch sein dritter Schwiegersohn in gewisser Weise einen Migrationshintergrund habe: „Er kommt aus Düsseldorf – damit wächst zusammen, was zusammen gehört.“ Natürlich durften auch politische Aussagen zu Meinungsfreiheit und Narrenfreiheit in seiner Rede nicht fehlen. Bosbach berichtete beispielsweise, dass er etwa 10.000 Bürgerzuschriften pro Jahr erhalte, in denen oft von der Angst vor politischen Entwicklungen und Einschränkungen die Rede sei. Bosbach wörtlich: „Es ist der allergrößte Fehler, wenn wir vor Extremisten einknicken und unser Leben ändern!“ Und weiter: „Wir Karnevalisten nehmen jeden auf den Arm und jeden an die Hand, unsere Aufgaben sind wichtig, aber nicht wir Menschen!“ Im Übrigen riet der frisch gebackene Pritschenträger, Humor und Freude nie zu verlieren: „Dann geht das Leben leichter!“

Das Publikum erhob sich spontan von den Plätzen und spendete Wolfgang Bosbach minutenlangen stürmischen Beifall. Blau-Weiss-Präsident Michael Schweers sprach vielen Gästen aus dem Herzen, als er feststellte: „Sie sind ein grandioser Vertreter der Politik und des Karnevals“.

Großartig erwies sich an diesem Abend auch das Unterhaltungsprogramm. Neben dem Prinzenpaar der Landeshauptstadt Düsseldorf, Prinz Christian II. und Venetia Claudia, die den Ball auf karnevalistische Art eröffnet hatten, sorgte vor allem die Bigband „Heavens Club“ für Begeisterung und eine permanent volle Tanzfläche. Noch enger wurde es auf dem Parkett, als Mr. Irvine Doomes seine spektakuläre Las Vegas-Show präsentierte. Tosenden Applaus erntete kurz vor Mitternacht auch die Sängerin Evelyn Werner, die mit Songs aus dem Musical „Cabaret“ sowie mit dem Helene Fischer-Hit „Atemlos“ die Herzen des Publikums eroberte. Für einen nahtlosen Übergang vom Saalprogramm zur Disco im Foyer mit DJ Andre Wollukat sorgten die glänzend aufgelegten Swinging Funfares. Kein Wunder, dass am Ende viele Besucher vom „schönsten Blau-Weiss-Ball seit langem“ schwärmten.

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